Dank & Bericht zu Aufgspuit am Chiemsee 18.Juni 2023
Das Organisationsteam von „Aufgspuit am Chiemsee“ sagt ein herzliches „Vergelts Gott“ an alle Musikanten, Sänger, Trachtler und den Volksmusikpflegern Markus Gromes und Antonia Kreppert für den wunderschönen Tag.
Ein großes Lob geht an das gesamte Team vom Chiemseer Wirtshaus für die gute Bewirtung und die kostenlose Verpflegung der Mitwirkenden und Helfer.
Ein besonderer Dank geht an den Trachtenverein für das Aufstellen der großen Bühne im Biergarten, an die fleißigen Helfer und Sammler sowie dem Frauenbund Chieming für die Übernahme des Kaffee- und Kuchenverkaufs. Weiter Unterstützung bekamen wir vom Verkehrsverein, der Gemeinde Chieming, Musik Mayer, der Kreissparkasse Traunstein-Trostberg, der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost eG und der Chieminger Allianz-Agentur. Dank Eurer Unterstützung und Spenden konnte den Musikanten eine Aufwandsentschädigung mitgegeben werden.
Danke sagt der Verein Freundeskreis Heimathaus Chieming natürlich auch bei allen Gästen für den Besuchund freut sich auf nächstes Jahr, wenn es wieder heißt „Aufgspuit am Chiemsee“.
Bericht zu „Aufgspuit am Chiemsee“
Einen musikalischen Leckerbissen nach dem anderen, konnte man bei „Aufgspuit am Chiemsee“ am 18. Juni in Chieming erleben.
Bei bestem sommerlichem Wetter strömten Gäste aus nah und fern nach Chieming, um mit über einhundert Musikanten und Trachtlern in 22 Musikgruppen deren Liebe zur alpenländischen Volksmusik zu teilen. Insgesamt waren 152 Mitwirkende im Einsatz, die rund um den Schlossplatz und im Chiemseer Wirtshaus den volksmusikalischen Spaziergang an fünf Stationen ermöglichten, der mit zwölfstündigen musikalischen Nonstop-Darbietungen echter überlieferter Volksmusik seinesgleichen sucht. Einige Musikanten sprachen von „fast schon einer kleinen Brass Wiesn, die hier stattfindet“, in Anspielung auf die Ausrichter der großen Brass Wiesn (Blasmusik Festival) in Eching unter den beiden Pächtern des Chiemseer Wirtshauses Helmut Würtz und Alex Wolff. Die beiden Wirte zeigten sich sehr großzügig und hielten alle Musiker mit Speis und Trank frei.
Als Organisatoren sorgten Hubert Steiner, Bärbel Baumgartner Lisbeth Genghammer, Irmi Wallner und Thomas Schlicht für einen reibungslosen Verlauf der Großveranstaltung. Unterstützt wurden sie vom Trachtenverein, der in den Mittagsstunden für Bühnenprogramm im Biergarten des Chiemseer Wirtshauses sorgte, vom katholischen Frauenbund, der Kaffee und Kuchen verkaufte und vom Heimatverein, der personell und unterstützend hinter dem Konzept der Veranstaltung steht.
Den Auftakt im Chieminger Biergarten machte die mit 20 Musikanten mittlerweile etablierte Blasmusiktruppe „Nix is Fix Böhmisch“ unter Leitung von Pius Bauer, die mit jungen Musikanten aus dem Landkreis Traunstein und dem Rupertiwinkel der Musik von Ernst Mosch folgen. Die Chieminger Kindergruppe des Trachtenvereins sorgte mit Tänzen und Plattlern für Begeisterung beim Publikum. Genauso gut kamen die aktiven Trachtler mit ihren Tanzformationen und dem Hoizhacker an. Insgesamt standen 15 Kinderpaare und 25 Aktive auf der Bühne. Die „Daxnschnoater Tanzlmusi“, die bereits seit 39 Jahren zusammenspielt, hielt am Nachmittag drei Stunden lang die Stellung auf der Hauptbühne im Biergarten. Das Alleinstellungsmerkmal liegt für den Leiter der Gruppe, Herbert Abeska, in der Tiroler Besetzung mit zwei Flügelhörnern und dem Diatonischen Hackbrett, das von Irmi Eckart gespielt wird. Es folgte die „junge Oarkarrer Musi“ aus Ampfing, die mit gmiatlichen Boarischen über Polkas bis zum zünftigen Marsch ihre musikalische Vielfalt zeigte. Den Schluss-Akkord am Abend setzte die „Trumpf oder Kritisch Musi“, die für flotte boarische Musi steht, „wie man sie bei Hochzeiten, Hoagart, Frühschoppen oder auch mal an der Bar brauchen kann“, sagte Korbinian Schneider aus Anger über das Sextett. Entsprechend stimmungsvoll und mitreißend war ihr musikalischer Beitrag am Ende eines langen Volksmusiktages.
Am Schlossplatz eröffneten den Reigen die fünf „Tiefenthaler Musikanten“, die im Gemeindegebiet von Teisendorf alle um ein Waldstück namens „Tiefenthal“ herum wohnen. Unter dem Segeldach wechselten sie sich mit den beiden Volksmusikpflegern Markus Gromes und Antonia Kreppert ab, die mit frischen und lustigen Liedern wie dem „Schuidirndl Jodler“, dem „Rehragout“ oder „Hans bleib da“ den vollbesetzten Platz mit ihrer Ziach zum Mitsingen animierten. Es folgte am späteren Nachmittag die Thalberg Musi, die 1999 als Tanzlmusi im Berchtesgadener Land gegründet wurde und sich gerne bei Sänger- und Musikantentreffen beteiligt.
An der Schlossmauer machte den Auftakt die Nachtliachtl Musik aus den Landkreisen Mühldorf und Altötting. Ebenfalls an der Schlossmauer - direkt am Chiemseeufer und dem Frauenbach gelegen - musizierten zwei lokale Musik-Gruppen. Zum einen das Burschen-Quartett „Muasa Musi“ mit den Brüdern Toni und Wasti Wallner aus Chieming sowie Sebastian Leidl und Hannes Eckart, zum anderen die SeeOderBerg Musi, die sich aus Mitgliedern der Familien Wallner und Baumgartner zusammensetzt. Die Freude am Musizieren übertrug sich auf die Zuschauer, die von der Musik und der Idylle des Ortes angezogen wurden.
Am Pfarranger neben dem Frauenbach zeigten die Jungmusikanten der Musikschulen Inzell, Traunstein, Grassau und Traunwalchen ihr Können. Die Inzeller Musikschule vertrat Hannes Bereiter aus Vachendorf mit der Ziach. In Begleitung von Musikschulleiter Otto Dufter sind vier Blechbläser der Gruppe „Easy brass“ aus Grassau nach Chieming gekommen: Naomi Prasser, Maximilian Ludwig, Maximilian Schneider und Lukas Kreitmair, die beim Volksmusikwettbewerb den Grassauer Haberspitz-Preis gewonnen hatten. Die Musikschule Traunstein vertraten Michael Sedlatschek und Benedikt Wieser sowie Sebastian Maier und Max Reßtler mit Polkas, Märschen und Oberkrainer-Musi. Aus Traunwalchen begeisterten Lena, Johanna und Lisa Wimmer sowie Johanna und Antonia Waltl die Zuschauer. Auch bei der „kloanen Leobendorfer Tanzlmusi“ mit den Geschwistern Simon, Lucia und Benedikt Öllinger sowie Stefan Frech und Michael Haunerdinger sprang die Freude am Musizieren auf die Zuhörer über.
Am beschaulichen Bienen-Lehrpfad zwischen Naturblumen, einem großen Insektenhotel und vor der Kulisse einer Haflinger-Koppel machten die Familienmusi Stief, die Ribisl Musi mit Rudi und Marianne Tusch sowie Rudi Rudholzner, und das Zweiländer Trio ihre musikalische Aufwartung.
Optische und musikalische Schmankerl waren die drei Chieminger Alphornbläser, mit Irmi Wallner, Albert Asenkerschbaumer und Hermann Probst. Sie wechselten immer wieder ihre Standorte und zogen mit ihren langen Instrumenten die Blicke der Zuschauer auf sich. Den krönenden Abschluss am See neben dem Dampfersteg bildeten drei Boote mit Weisenbläsern: In einem Boot saßen die Daxnschnoater Bläser, im zweiten die Thoma-Fischer Weisenbläser mit Toni, Wasti und Irmi Wallner und im dritten Boot gaben Pius Bauer und Markus Baumgartner in abwechselnder Folge der sonntäglichen Abendstunde vor mehreren hundert Zuschauern einen festlichen Rahmen. Es lag eine besinnlich meditative Stimmung in der Luft, mit Blick über den blau-grauen See, die Chiemgauer Bergkulisse und Chiemseedampfer Josef im Blick. Mit großem Applaus wurden die Weisenbläser von den beeindruckten Zuschauern am Ufer honoriert. AZ