Nach der Witwe Elisabeth Riebeisen erbten die Stiefsöhne Sebastian und 10 Jahre später, Christoph Pflügl, als Nachfolger die Hofmark. Er vermählte sich 1536 mit Catharina von Rehlingen. 1576 nennt er sich „Christoph Phuegl zu Neuen-Chieming und Golnstein, Inhaber und Hauptmann der Herrschaft Smimdt (Gmünd) in Kärnten“. Er verkaufte 1564 die Hofmark an Anton Rehlinger.

Anton Rehlinger
Die Rehlingers waren reiche Patrirzier von Augsburg als Handelsherrn und Bankiers in ganz Europa tätig. Anton Rehlinger geb.1519 und verst. 1589, war von 1575 bis 1589 Stadtpfleger von Augsburg. Eine Tochter der Rehlingers, Anna heiratet 1527 Anton Fugger, den Sohn des Georg Fugger, der bis heute als einer der reichsten Menschen der Weltgeschichte gilt.

In der Glockenstube der Pfarrkirche ist uns ein rotmarmorner prächtiger Epitaph erhalten.

Hans Paul Meitinger
Die Erbschaft des Anton Rehlinger ging an die Tochter Anna über, die den Besitz als Heiratsgut in die Ehe mit Hyronimus Meitinger, einem Neffen des späteren Chiemseebischofs und weiter an Hans Paul Meuting. Das Geschlecht der Meitinger war seit 1538 als Patrizier in Augsburg nachweisbar.

Als der Hofmarksherr Hans Paul Meiting, kinderlos blieb und sein Sohn schon im Kindesalter verstarb, bot seine Schwester und Erbin Anna  geb. von Meiting, verheiratet mit Franz Rohrwolf, dem Probst Urban Stamler von Baumburg diesen Besitz an. 

Von den beiden verstorbenen Vater Hans Paul Meuting und von seinem Sohn sind uns zwei rotmarmorne Grabplatten mit gleichem Wappen, in der Glockenstube der Pfarrkirche erhalten.

Franz Rohrwolf war Landrichter in Abtenau. Am 15. März 1604 wurde ein Kaufvertrag geschlossen über 5000 fl. und Probst Urban von Baumburg leistete gleich eine Anzahlung. Jedoch lag der Probst damals gerade im Streit mit dem benachbarten Freiherrn Ladislaus von Törring, bei dem die Rohrwolfin mit 700 fl in der Kreide stand. Dieser machte die Rohrwolfin derart wankelmütig, dass sie am 13. Mai das angezahlte Geld zurück schickte und das Geschäft widerrief. Am 15. Mai verkaufte sie die Hofmark dem Kloster Baumburg. Probst Urban klagte dagegen und es entspann sich ein 36-jähriger Streit. Am 30. Juni 1640 wurde durch Hofratsentscheidung endlich die Hofmark dem Kloster Baumburg für einen Kaufpreis von 7000 fl. zugesprochen. 

Das Schloss in Neuen Chieming wurde zum Pfarrhof umgewidmet, renoviert und mit Gästezimmern, sowohl für die eigenen Leute, als auch für Besucher ausgestattet. Bereits 1638 verleiht der Probst Urban einen Ablass für die Kapelle des hl. Christophorus im Schloss Neuen-Chieming.

Ab dieser Zeit wurde der Besitz bis zur Säkularisation 1803, als Klosterhofmark mit Ökonomie weitergeführt und die Pfarrherrn für Chieming  ab 1640 im Schloss einquartiert.

Die Pfarrökonomie wurde nach dem 2. Weltkrieg, unter Pfarrer Brandmayr gänzlich eingestellt. Der spätere Pfarrer Anton Dietrich wollte in dem herrschaftlichem Hause, fernab der Kirche nicht mehr wohnen und zog 1965 in den neugebauten Pfarrhof neben der Kirche ein. Da die Gemeinde an dem geschichtsträchtigen Denkmal kein Interesse hatte, wurde es an einen Privatmann verkauft.  

Webdesign & Online Marketing © COS Media GmbH